Bundesfreiwilligendienst darf FSJ nicht verdrängen
Berlin, 18. November. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sieht die Vorhaben der Bundesregierung zu den Freiwilligendiensten grundsätzlich auf dem richtigen Weg. „Die Schaffung eines neuen Bundesfreiwilligendienstes ist aber nur dann sinnvoll, wenn er das Freiwillige Soziale Jahr ergänzt und nicht verdrängt“, so BDKJ-Bundespräses Pfarrer Simon Rapp heute in Berlin.
Der BDKJ begrüßt das Bemühen, möglichst vielen jungen Menschen ein soziales Engagement in einem Jugendfreiwilligendienst zu ermöglichen. Dadurch könnten negative Effekte für die soziale Infrastruktur minimiert werden, die sich aus der Aussetzung der Wehrpflicht und der damit verbundenen Abschaffung des Zivildienstes ergäben, so Rapp. Richtig sei, dass die avisierten 350 Millionen Euro für den neuen Dienst aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht alleine dem FSJ zu Gute kommen könnten. Deshalb begrüßt der BDKJ den angekündigten Ausbau und die Stärkung der bestehenden Jugendfreiwilligendienste. „Diese Zusagen müssen unbedingt eingehalten werden. Das FSJ darf nicht durch den neuen Dienst verdrängt werden. Dafür müssen unnötige Doppelstrukturen vermieden werden“, so Rapp.
Ein Problem sehen die katholischen Jugendverbände in der zu starken Orientierung am Zivildienst. „Der Bundesfreiwilligendienst muss, so weit es gesetzlich geht, den Rahmenbedingungen für das FSJ entsprechen.“ Es komme bei der Umsetzung darauf an, dass der Dienst nicht zu sehr staatlich dominiert sei. „Die Verantwortung zivilgesellschaftlich agierender Träger muss garantiert bleiben“, fordert Rapp. Für die pädagogische Begleitung junger Menschen müssten die Träger die Verantwortung behalten. „Das Vorhaben ist grundsätzlich okay, es kommt jetzt auf die Umsetzung an. Die werden wir aktiv und kritisch begleiten“, bilanziert Rapp.
Der BDKJ koordiniert auf Bundesebene gemeinsam mit der Caritas das FSJ in katholischer Trägerschaft mit derzeit rund 4.500 Plätzen. Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft.
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